Auch in diesem Jahr stellt DAVE wieder einen Akteur der Dresdner Breakbeat-Szene anhand eines Podcasts plus Interview vor. Metric ist einer der Aushängeschilder der UTM-Family. Er ist als DJ, Veranstalter und Radiomoderator tätig, wobei er stetig auf der Suche nach neuen Sounds und Talenten ist.
Mein erster Kontakt mit der elektronischen Musik erfolgte über den Musiksender Viva. Dort gab es in den 90ern die Sendung „House TV“ (später „Berlin House“). Schon als Kind hat mich diese Musik fasziniert. Und dann sah ich Carl Cox an drei Turntables in der Sendung auflegen. Da entstand im Grunde schon der erste Wunsch, jenes „Spielzeug“ auch einmal zu Hause haben zu wollen. Den Schritt hin zum Djing machte ich natürlich erst einige Zeit später, so um die Jahrtausendwende. Ich lernte Beatmatching von der Pike auf, d.h. mit beinahe allen Medien, die damals üblich waren: Tapes, CDs und zwischen 2000 und 2001 auch die ersten Vinyls.
Heute bin ich froh darüber, mit der Urge To Move in einer Agentur organisiert zu sein, die sehr aktiv ist und immer wieder spannende Künstler nach Dresden holt, für welche ich häufig den Support spielen kann. Außerdem werden die Veranstaltungen immer wieder mit interessanten Konzepten und ansprechender Optik versehen.
Zunächst mal komme ich, wie schon angedeutet, nicht wie viele DnBler aus dem HipHop oder Reggae, sondern aus dem Techno und hatte damit auch meinen ersten öffentlichen Auftritt 2005 im Triebwerk Dresden. Ein Meilenstein ist dennoch mit Sicherheit das Album „The Fat of the Land“ von The Prodigy. Das war allerdings schon ´97 und damit schon vor der angesprochenen 2000er-Marke. Aber im Grunde genommen war dies sozusagen in seiner breakbeatigen Fasson ein stilistischer Vorgriff auf die Musik, die mich später am meisten fesseln sollte.
Ausprobiert habe ich in all den Jahren eine Menge: Techno, Electro, Minimal, House etc.
Heute zielen jedoch die allermeisten meiner Auftritte auf Drum´n´Bass ab. Ich mag aber auch ruhigere Klänge, so dass ich es ebenso genieße, mal ein Downbeat-Set zu spielen.
Ein gutes Set macht für mich einen passenden Start und ein passendes Ende aus, also Intro und Outro sollten schon überlegt gewählt sein. Zwischendrin find ich’s schön, wenn’s stilistische Wechsel gibt – ich finde es langweilig, wenn man weiß, dass in den nächsten 1,5 oder 2 Stunden der gleiche Sound läuft. Genauso hasse ich es, wenn Anthems laufen, sog. „Partyburner“, die jeder kennt, die aber schon 600 Mal gelaufen sind. Ich wünsche mir daher, dass die DJs deeper selektieren und mehr im Underground schauen – dort gibt’s ne Menge toller Musik zu entdecken.
Bei mir weiß man dahingehend nie so genau, was man bekommt, denn ich überlege mir den Inhalt meines Sets immer sehr genau und mache das abhängig von vielen Parametern, wie z.B. der Playtime, der Location, dem zu erwartenden Publikum, dem Konzept, wer vor und nach mir spielt und vieles mehr…
Ja, das ist richtig. Studio- oder auch Radiosets unterscheiden sich bei mir schon allein hinsichtlich der Selection grundlegend von Clubsets und das ist etwas, was ich mir ebenfalls von anderen DJs wünschen würde.
Das Set, was entstanden ist, ist somit eher deeperer Natur und geht überwiegend in Richtung Techstep. Ich habe ja immer noch ein bisschen damit zu kämpfen, von meinem vormaligen Image als reiner JumpUp-DJ wegzukommen. Heute finde ich in allen Subgenres des DnB tolle Sachen und mein Ziel ist es, diese noch stärker in meine Sets einzubauen.
Außerdem ist es ein Set geworden, wo bei einigen Tracks auch die ruhigen Parts zur Geltung kommen. Somit stehen also ein Stück weit auch mehr die Tunes selbst im Vordergrund, statt ein Mix aus Beat- und Bassgewitter.
Im Allgemeinen halte ich die Dresdner Szene für ziemlich agil und umtriebig. Es gibt eine Menge Crews, die etwas versuchen – spannende Acts zu holen oder auch mal ein neues Konzept zu etablieren. Generell hat nach meinem Dafürhalten der Techstep / Neurofunk-Sound im Moment die anderen Subgenres des DnB, wie z.B. Liquid oder auch JumpUp zurückgedrängt, auch wenn JumpUp in Dresden gerade wieder ein bisschen zurückkommt, was mir natürlich nicht unrecht ist. Dennoch sehe den techigen Sound im Moment ein Stück vorn, was Produktionsniveau und Entwicklungsprozesse angeht. Allerdings wünsche ich mir generell mehr Mischung auf den Parties und auch innerhalb der einzelnen Sets der DJs.
Meine Beteiligung an der Dresdner Szene manifestiert sich hauptsächlich im Rahmen meiner Rolle in der UTM-Family. In erster Linie bin ich DJ, darüber hinaus aber auch Promotexter und „Talentscout“. Ich nehme Einfluss darauf, welche Bookings getätigt werden, rede mit bei der Zusammenstellung der Lineups und beteilige mich bei der Entwicklung unterschiedlicher Konzepte. Ein weiteres Standbein ist / war die Betätigung als Radiomoderator einer reinen Drum´n´Bass-Sendung im freien Radio
In Übereinkunft mit meinem Partner Andy Chops ruht die Sendung im Moment. Ich bin seit 9 Monaten Familienpapa und muss dahingehend Prioritäten setzen. Außerdem waren wir an einem Punkt, wo wir zwar ein festes und funktionierendes Konzept für unsere Sendung hatten, aber auch viele, wenn nicht gar die allermeisten Dresdner Protagonisten schon da waren. Und da wir vermeiden wollten, uns zu wiederholen, wäre es eh an der Zeit gewesen, inhaltlich wieder etwas zu verändern. Für uns ist es also im Moment so etwas wie eine Schaffenspause und wir kehren hoffentlich irgendwann auf Coloradio mit Skankin´Beatz 2.0 zurück.
Ja, noch im März haben wir Großes vor. Am 25.03. beehren uns gleich zwei große Headliner in der Reithalle in Dresden: AUDIO und TYKE. Und das Schöne daran ist, dass es nicht nur zwei großartige Produzenten und DJs sind, sondern sich stilistisch auch sehr unterscheiden, so dass wir sowohl auf dem Mainfloor eine schöne musikalische Mixtur haben, als auch auf dem zweiten Floor, bei dem die Freunde der härteren musikalischen Gangart versorgt werden.
Im April bin ich dann alongside Cativo beim befreundeten DJ und UTM-Kollegen Lion Di Decks in Hoyerswerda zu Gast und danach geht es im monatlichen Turnus weiter mit UTM-Events und weiteren spannenden Headlinern, wie z.B. Tobax und The Clamps.
Danke auch. Ich wünsche DAVE für dieses Jahr und die weitere Zukunft alles Gute und maximale Erfolge.
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