Ein echtes Brett ist der erste Podcast 2022, den uns crline kredenzt. Wobei sie dann doch schon ein paar atmosphärische Silversurfer-Momente einstreut. Genau richtig, nicht nur zum Wachwerden. Seit 2016 ist crline als Teil vom DJ-Kollektiv ProZecco aktiv, wobei sie sich nicht nur durchs Auflegen, sondern auch via Workshops und Diskussionen für Pult-Zugang und -Skills für FINTA*-Acts stark macht. Dabei ist sie immer wieder auch beim DAVE Festival dabei gewesen. Neu ist zudem das Label Unusual Suspects, das Sie zusammen mit Ostbam betreibt. Einiges los also bei crline, kann aber dann doch bald mal wieder losgehen, dass die Clubs wieder aufmachen. Als Überbrückung eignet sich der Podcast hier auf jeden Fall.
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Hallo, ich bin Crline und DJ aus Dresden.
Um ehrlich zu sein, war die Corona-Pause für mich ein wenig deprimierend. Als der erste Lockdown verhängt wurde, gab’s ja noch die Hoffnung, dass wir uns ganz bald wieder in den Clubs und Kneipen treffen können. Spätestens als sich rausgestellt hatte, dass uns die Pandemie noch sehr lange begleiten wird, hat sich ein Gefühl der Resignation ausgebreitet. An Party-Konzepten zu arbeiten oder Booking-Anfragen zu beantworten hat sich einfach sinnlos angefühlt. Aber es hilft ja nichts, deswegen habe ich mich jetzt damit arrangiert.
Einen Survival-Tipp hab ich tatsächlich nicht, aber ich hab angefangen Pizza und Brot zu backen und das ist auch was schönes.
Tatsächlich noch nicht, aber bin auf jeden Fall offen für vieles und lass mich einfach überraschen, was so passiert.
Es hat sich auf jeden Fall etwas getan. Als wir angefangen haben, konnte man die Anzahl der Dresdner FINTA-Acts an einer Hand abzählen und mittlerweile ist die Szene gewachsen. Das ist natürlich eine schöne Entwicklung. Dennoch habe ich das Gefühl, ab und zu noch auf Unverständnis für unser Engagement zu stoßen. Oftmals wird nicht verstanden, dass es für FINTA-DJs noch schwerer ist, in der Szene Fuß zu fassen. Oftmals wird man ja auch belächelt und nicht ernst genommen als FINTA-DJ. Die größten Baustellen sind aus meiner Sicht der Zugang von FINTA-Personen zu Wissen rund ums Auflegen und auch zur Technik. Nicht jede*r hat das Geld, sich teure CDJs oder Plattenspieler zu besorgen. Und danach geht es natürlich auch um die Frage, wie divers die Bookings sind. Ich denke, da haben wir noch ein wenig was aufzuholen.
Hinter dem Label Unusual Suspects stecken Agi – aka Ostbam – und ich. Bereits seit einigen Jahren hatten wir überlegt, ein eigenes Label zu gründen und während der Corona-Pause haben wir das umgesetzt. Wir haben den Anspruch, eher unbekanntere Artists zu unterstützen und legen auch Wert darauf, dass FINTA-Producer repräsentiert werden. Demnächst wird auch unser zweites Release veröffentlicht. Also stayed tuned!
Man könnte schon sagen, dass der Mix ein wenig meine Gefühle seit Beginn von Corona beschreibt. Es wechselt ein wenig von eher träumerischen Tracks, hin zu treibenden Produktionen die mir ein wenig ein „Club-Gefühl“ geben.
Ich ging gerne feiern und fand das immer total cool, wenn v. a. FINTAs aufgelegt haben. Vor allem Sarah Farina hatte mich krass begeistert. Ich wollte es dann auch lernen und hab ab und zu einen Kommilitonen genervt und gefragt, ob mir das zu zeigen kann. Irgendwann hat er mich darauf hingewiesen, dass es im AZ Conni einen DJ-Workshop gibt. Dort bin ich hingegangen, was auch der Grundstein für ProZecco gelegt hat.
Ich persönlich finde die Frage schwer zu beantworten, denn es gibt viele Aspekte die eine/n gute/n DJ ausmachen können. Mit der Zeit merkt man natürlich schon, wenn DJs ihren eigenen Style in die Mixe einfließen lassen. Das ist für mich super wichtig, denn dadurch kann man auch gut eine einzigartige Stimmung herstellen. Ich lege aber z. B. nicht viel Wert darauf, wie die Mixing-Skills sind, denn ein musikalischer Flow finde ich viel interessanter.
Puh…. Also es gab da schon einige. Ich würde mich da auch ungern auf eine bestimmte Nacht festlegen. Aber ich persönlich würde für mich sagen, dass zu einer tollen Party auch immer gute FreundInnen gehören, mit denen man Spaß hat, tanzen kann und ein wenig die Alltagssorgen vergessen kann.
Im Großen und Ganzen finde ich die Dresdner Clubszene ganz cool. Es könnte aber definitiv mehr Clubs geben.
Ich denke prinzipiell schon. Es gibt viele Veranstaltungen mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten. Da kann man sich natürlich auch weiterentwickeln. Was ich z. B. noch cool fände wäre ein DJ-Proberaum wie im Conne Island in Leipzig. Einen Raum zu schaffen, in denen sich DJs treffen und austauschen könnten, wäre sicher eine Bereicherung für die Szene.
Ich schätze natürlich alle meine DJ-Kolleginnen von ProZecco. Wir haben uns viele Skills selber beigebracht und jede von uns hat sich in den letzten Jahren krass weiterentwickelt. So haben es auch zwei aus der Crew bis zu einem Berghain Booking geschafft. Leider ist der Gig von Flexible Heart pandemie-bedingt ausgefallen, aber bei Ostbam habe ich große Hoffnung, dass der stattfindet.
Ansonsten bin ich großer Fan von Anna Adams. Wenn’s jetzt nicht ums auflegen geht, dann feiere ich die Band ÄTNA auf jeden Fall auch sehr.
Zum Schluss würde ich mich gerne beim DAVE-Festival bedanken. In den letzten Jahren habe ich so tolle Sachen erleben dürfen und es ist mir auch eine große Ehre, einen Podcast für euch aufzunehmen.
Wenn du unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützen möchtest, dann kannst du das gern mit einer Spende tun. Jeder Betrag zählt und hilft uns. Vielen Dank!
Paypal: www.paypal.me/DAVEFestival
Spendenkonto: DAVE e.V. IBAN DE91 8505 0300 0221 1792 24 BIC: OSDDDE81XXX Bank: Ostsächsische Sparkasse Dresden
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